Moin!
Basti, aka TheSailingLord hier und ich möchte heute mal etwas tun, das es auf 40kings bisher noch nie gegeben hat. Ich möchte über ein System schreiben, das nicht unser allseits geliebtes Warhammer 40k ist.
(Amn. d. Red: Hört, Hört!)
Ersteinmal, warum tue ich das? Die Antwort hier ist recht simpel, ich habe schon lange nach X-Wing die Ohren ausgestreckt, weil immer mehr und mehr Leute das Spiel spielen und die deutsche Turniercommunity das Spiel immer mehr annimmt. Ich sehe das schon bei meinem Team Groundzero Kiel, wo sich mittlerweile eigentlich alle auch den einen oder anderen Flieger zugelegt haben. Das ist auch recht einfach zu verstehen, denn bevor ich genau erkläre was ich an X-Wing mag und was nicht hier einmal die Basics:
Grundbox des Spiels:
X-Wing ist ein von Fantasy Flight Games herausgegebenes und in Deutschland vom Heidelberger Spieleverlag übersetztes und vertriebenes Tabletop. Es ist im Verhältnis zu Warhammer wahnsinnig günstig und übersichtlich: man kann eine vollwertige Turnierarmee für rund 100-120€ erwerben, wenn man nicht aufs volle Powerlevel gehen will/muss sogar noch günstiger.
Das Spiel ist auch abseits von Turnieren sehr simpel. Das hat 3 Gründe:
- Die Modelle sind pre-painted und wirklich Plug-And-Play, man reißt die Box auf und kann loslegen.
- Man braucht kein Gelände, Pappmarker und eine einfache Spielmatte reichen völlig
- Das Spiel ist schnell. Ein normales (Turnier)spiel dauert zwischen 60 und 75 Minuten, mehr als ausreichend!
Neben diesen Punkten unterscheidet sich das Gameplay auch wesentlich vom althergebrachten 40k. Es ist zwar Runden-basiert, allerdings interagieren beide Spieler gleichzeitig in der Runde. So legt abhängig vom Pilotenwert jeder die Manöver fest, die sein Schiff machen soll und dann gibt es kein Zurück mehr. Ein Schiff nach dem nächsten fliegt, kann noch Zusatzaktionen ausführen oder man kann sich wunderbar ärgern, warum man schon wieder in einen Asteroiden geflogen ist. Kann das sein, dass die 3er Schablone echt so lang ist??
Wer sich über die div. Schiffe, Marker, Ausrüstungsgegenstände, Charaktere, Waffen und R2D2 informieren will, der kann z.B. hier im X-Wing Wiki anfangen.
Bild via X-Wing Wiki
Das Gameplay hat „Farlander“ schön mit Schach verglichen: „easy to learn, hard to master“, eigentlich einfach zu lernen, aber dennoch steckt dort eine enorme taktische Tiefe drin. So denke ich verhält es sich bei X-Wing, das Spiel macht einen gut balancierten Eindruck, auch wenn es einige Kombos gibt, die schwerer zu schlagen sind, als andere.
Generell spielt man das Spiel mit 100 Punkten, das ist genug Raum für 2 bis 8 Schiffe. Das hält die Kosten in Grenzen und das Spiel schnell. Schade finde ich die Einschränkung durch die Karten. Denn nur wenn man ein Schiff hat, heißt das nicht, dass einem alle möglichen Ausrüstungsoptionen zur Verfügung stehen. Es kann durchaus sein, dass man sich Schiffe kaufen muss, nur um an die Karten zu kommen. Das ist zwar eine sehr pfiffige Vertriebsstrategie, führt aber bei mir manchmal zu Frustration. Das mag aber auch daran liegen, dass ich es gewöhnt bin bei 40k einfach das zu nehmen was ich brauche wie ich es brauche, weil mir das die entsprechende Auswahl zur Verfügung steht. Das wird bei X-Wing sicher auch noch kommen.
Vom Tabletop Aspekt her mag ich X-Wing auch: Es gilt die Devise alles kann, nichts muss. Man kann, wenn es denn gefällt, auf einem kahlen Tisch spielen, jedoch bietet sich eine Matte an. Die Asteroiden und Raumschiffstücke lassen sich wunderbar mit Pappmarkern darstellen, aber ich brüte auch schon Ideen aus, wie man das cooler gestalten kann. Die Bases und Schiffe können auch Upgrades haben. Die Qualität vom Pre-Paint würde ich mal als normalen Tabletop Standard beschreiben. Da geht aber nach oben noch einiges, das kann man dann natürlich immer noch nacharbeiten, wenn man schon ein paar Games gemacht hat.
Bild via X-Wing Wiki
Was mich insgesamt etwas stört ist neben der Verfügbarkeit der Karten das absolute Marker-OCD was man sich angewöhnen muss. Ich verliere die gern, vergesse sie oder leg die weg, grade bei 40k kann ich nix außer Wundringen an Ort und Stelle lassen. Jetzt werde ich mich Fokus, Evade, Target Lock, Ionen, Crit, Cloak, Schokoladen und Mitternachtstoken überschüttet. Das in Kombination mit dem doch millimetergenauen Spielen, das man an den Tag legen sollte, sorgt manchmal schon dafür, dass man erstmal „aufräumen“ muss. Aber in aller Fairness, das ist auch eine Gewohnheit und es gibt ja sogar eine Extra Phase dafür im Spiel. Und wenn man sich daran gewöhnt hat, dass ein Schiff nun doch ein weiteres Rad außer dem Steuerrad hat, ist alles super.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass X-Wing ein großartiges und wundervoll kurzweiliges Spiel ist. Die Spieldauer sorgt für „Machen wir noch eins?“ und ist damit echt perfekt für einen entspannten Abend, weil man halt auch nicht gleich 4 Stunden investieren muss.
Taktisch kann das Spiel einiges und belohnt Viel-Spieler: je besser man die Manöver einschätzen kann und die Flotten koordinieren lernt, desto besser wird man spielen. Der Support von FFG ist auch super, da können andere Hersteller doch in der Tat noch viel lernen.
Ich würde gern hier auf 40kings auch mehr Content zu dem Thema bringen, in den USA startet grade die X-Wing WM auch mit deutscher Beteiligung. Wenn das Interesse besteht können wir da sicher noch mehr berichten.
Bild via Gamersdungeon