Das ETC Team im Bootcamp

Ein Gastartikel von Sebastian:

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Hey Ho, ich bin´s, Sebastian „Sicarius“ von den Berliner GIMPs. Vielleicht kennt mich der eine oder andere von euch noch von der ETC-Coverage 2014 oder durch unseren Blog mit dem Online-Hobbymagazin „WhiteFairy“. Auch in diesem Jahr kümmern wir uns wieder um die Berichterstattung von und über die ETC – die Europameisterschaft im Figürchenschieben. 2014 sind wir ja erst kurz vorher dazugestoßen, dieses Mal begleiten wir das Team von den ersten Vorbereitungen bis zum hoffentlich triumphalen Ende auf der Spitze des Podestes. Bösartigen Gerüchten, wir würden das nur für Freibier machen, treten wir an dieser Stelle entschieden entgegen!

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Anlass dieses kleinen Artikels ist das zweite Trainingswochenende des deutschen Teams, das sich bereits rund um seinen Captain Kayu „Fenneq“ versammelt hat und von Freitag bis Sonntag in Berlin die finalen Vorbereitungen für das Turnier in Prag traf. Der Abgabetermin der Armeelisten ist gekommen und damit muss die Strategie stehen: Welche Fraktionen werden gebraucht? Mit welchen gegnerischen Konzepten ist zu rechnen und wie kann man ihnen begegnen? Und daraus resultierend, welche Listen kommen mit? Denn das Ziel des Teams ist klar. Im letzten Jahr trennten die Jungs nur drei Punkte in den Spielen gegen Polen von einem Turniersieg. Dieses Jahr soll diese Scharte ausgewetzt werden und der Titel nach Deutschland gehen. Was das angeht ist zumindest der Captain schon einmal guter Dinge: „Ich schätze uns im Moment schon deutlich stärker ein als die Polen.“ sagte Kayu, als wir in der Berliner Hobbyfestung der 40Kings ankamen, um das Training unter die Lupe zu nehmen. „Die Jungs sind richtig gut!“

Neben dem sehr wahrscheinlich stattfindenden Match gegen den östlichen Nachbarn, mit dem das deutsche Team seit einigen Jahren eine freundliche Rivalität auf höchstem Tabletop-Niveau unterhält, werden aber auch noch fünf andere Teams zu schlagen sein. Und da können alle möglichen – zum Teil auch verrückten – Listenkonzepte kommen. Um in einer solchen Situation gut vorbereitet zu sein, nimmt sich das Team viel Zeit. Immer wieder gibt es Beratungsrunden. Was kann man gegen diesen Build machen, was gegen jenen? So kommt es, dass alle Spieler an den drei Trainingstagen nicht nur in ihrer Steller-/Konterrolle üben, sondern auch für sie ungünstige Spiele testen. Denn am Ende kann es, wie das Jahr 2014 zeigt, auf jeden Punkt ankommen.

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Gerne hätten wir euch an dieser Stelle ein paar bewegte Bilder präsentiert, aber gerade die spannenden Fragen nach Armeekomposition, Aufstellung und Spielverlauf sind in dieser Phase sehr sensibel. Um unseren Jungs nicht schon im Vorfeld in die Parade zu fahren, haben wir die Kamera daher wieder eingepackt und stattdessen selbst als Sparringpartner ein paar Würfel geworfen. Was sich danach schon sagen lässt: Alle Armeen sind biestig hart! Das Team-Format mit acht Spielern, die in Steller und Konter aufgeteilt sind, führt dazu, dass Armeelisten vonnöten sind, die man auf einem Einzelspielerturnier so nie sehen würde. Maximaler Output und maximale Haltbarkeit wechseln sich je nach Rolle ab und häufig wird der Gegner mit Zielen eines bestimmten Typs überschwemmt. Das macht es zum einen schwer auf diese Listen zu reagieren und zum anderen für den Captain leicht, seinem Spieler ein gutes Matchup zu verschaffen und ein schlechtes zu verhindern.

Ob sich all die Mühe lohnt, könnt ihr im August hier live verfolgen, wenn wir wieder unseren Liveticker starten – dieses Mal aus dem schönen Prag. Wer sich bis dahin noch ein bisschen informieren will, dem sei unser wöchentlicher Videopodcast „WhiteFairyTV“ ans Herz gelegt, den ihr über unseren YouTube-Kanal oder unseren Blog anschauen könnt. In der nächsten Ausgabe wird es unter anderem um die Spieler gehen, die es dieses Jahr ins deutsche Team geschafft haben und zum anderen um die ETC-Missionen, die ganz andere Anforderungen stellen als eine typisch deutsche 08/15-Turniermission. Und irgend etwas mit Dark Angels war auch noch, glaube ich…

Bis demnächst, euer Sebastian