TTM Abstimmung für die Saison 2017

Hallo an alle Freunde des gepflegten Püppchenschubsens,

lang haben wir uns nicht mehr gehört. Doch zum Glück habe ich in den letzten Wochen endlich wieder mehr Zeit und Gelegenheit mich unser aller Hobby zu widmen. Sogar Zeit um mich wieder dem Verfassen von Artikeln für 40 Kings zu widmen. Wie ich erfreut feststellen durfte auch genau zum richtigen Zeitpunkt, den einige der wichtigsten Entscheidungen dieses Warhammerjahres kommen in den kommenden Wochen auf uns zu.

Viele von euch wissen schon von welchen Entscheidungen ich spreche, der Tabletop Masters Umfrage für die Saison 2017. Aber auch für alle die von der Umfrage noch nichts mitbekommen haben hier einmal der Link zu den Fragen der vom 5.12- 18.12 auf T3 stattfindenden Umfrage.

In diesem Artikel geht es mir in erster Linie darum euch das Leben etwas leichter zu machen. Viele von euch, werden wie auch ich, nicht immer Zeit haben sich die Auswirkung einer einfachen multiple Choice Umfrage durch den Kopf gehen zu lassen und mögliche Konsequenzen zu bedenken. Natürlich hab ich die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefuttert, aber ich möchte euch gerne an meinen Gedanken teilhaben lassen.

Bevor ich nun an dieser Stelle gleich in die Umfrage einsteige, möchte ich kurz die Gelegenheit nutzen und allen engagierten Tabletop Masters zu einer gelungenen ersten Saison gratulieren.  Ich persönlich habe euer Projekt, schon als ich zum ersten Mal davon hörte, ins Herz geschlossen.
Eine komplett einheitliche Turnierserie (Punktzahl, Armeeaufbau, Ruleset) die von Spielern für Spieler organisiert wird. Sind wir doch mal ehrlich, der feuchte Traum eines jeden Warhammerspielers.
Da das Projekt schnell an den Start gehen sollte wurde das Ruleset für die erste Saison zum großen Teil von den erfahrenen Initiatoren aufgestellt, eine Entscheidung die in der Community auch auf viel Widerspruch traf. Kein Wunder, fühlten sich doch viele Spieler und Organisatoren übergangen. Zum Glück schafften es die Tabletop Masters aber bei vielen dieser Skeptiker entweder Überzeugungsarbeit zu leisten oder aber einen Vertrauensvorschuss zu erarbeiten.

Diesen Vertrauensvorschuss gab es vielerorts durch in Aussicht stellen der großen Abstimmung über das Ruleset für die kommende Saison, nahezu ein demokratisches Mitbestimmungsrecht eines jeden Spielers. Für mich war dies ein weiteres Argument, dass mich zu einem Befürworter der Masters Turnierserie werden ließ. Klar war ich nicht mit jeder getroffenen Entscheidung der ersten Saison einverstanden, aber um das Projekt erstmal ans Laufen zu bringen war es doch eine verständliche Entscheidung.

Nun genug des Vorgeplänkels. Lasst uns einen Blick auf die große, für 2017 über alles bestimmende Umfrage werfen. Bevor die Masters uns gleich mit den Fragen konfrontieren werden kurz die „Spielregeln“ für diese Umfrage erklärt.
Stimmberechtigte Personen:
Grundsätzlich sind erstmal alle Spieler stimmberechtigt, die in den letzten 24 Monaten ein T3 Turnier besucht haben. Eine für mich sehr gute Auswahl der Stimmberechtigten, da nahezu alle potenziellen Turnierbesucher eine Stimme haben. Durch die Ausweitung auf alle T3 Turniere wird hier auch sichergestellt das Personen die mit dem ersten TTM Ruleset nicht einverstanden waren die Möglichkeit haben das kommende Ruleset nach ihren Wünschen zu verändern, demokratische Mehrheiten vorausgesetzt 😉

Auswertung der Umfrageergebnisse:
Was uns auch gleich zur zweiten „Regel“ bringt. Bei der Auswertung der Umfragen ist eine einfache Mehrheit ausreichend um diese Antwort als Sieger zu küren.
Ein System das uns in Deutschland aus dem Bundestag bekannt ist. Dort wird aber, anders als bei unserer TTM Umfrage nur mit Zustimmung, Ablehnung und Enthaltung gearbeitet.
Bei der anstehenden Umfrage werden oftmals viele Optionen angeboten, teilweise sogar mehrere Varianten einer Option. Dies führt gerne zu einer Zersplitterung eines Lagers und damit zum Sieg der Gegenstimmen.
Ein vereinfachtes Beispiel:

Frage: Spielen wir kommende Saison nur mit bemalten Modellen?

  1. ja, min 3 Farben
  2. ja, min 5 Farben
  3. nein

Angenommen das Ergebnis wäre nun

33,3 % für a) und b)

33,4 % für c)

würden wir eine Saison ohne Bemalpflicht spielen, obwohl 66,6 % der Stimmberechtigten eine Bemalpflicht befürworten.

Wir lernen also, durch vordefinierte Fragen lassen sich auch Abstimmungsergebnisse massiv beeinflussen. Dies kann sogar so weit gehen das Ergebnisse gegen die eigentliche Mehrheit gefasst werden können, also Achtung an der Bahnsteigkante 😉 Eine Möglichkeit das Problem zu lösen wäre ähnliche Antworten zu „poolen“ und im ersten Schritt die Pools zu vergleichen und im zweiten die häufigste Antwort innerhalb eines Pools. Alternativ könnte man bei mehr als zwei Antwortmöglichkeiten eine Stichwahl durchführen wenn keine Antwort eine absolute Mehrheit bekommt. Das dürfte angesichts des Zeitplans allerdings schwierig werden.

In einigen Kommentaren ist schon zu erkennen, dass vielen Leute bestimmte Antwortmöglichkeiten fehlen, mir selbst geht es genauso. Daher nehme ich mir die Freiheit raus und werde im Zusammenhang mit der jeweiligen Frage einige der wichtigsten fehlenden Optionen beleuchten.
Umfragezeitraum und Abstimmungsort:

Abgestimmt wird in den kommenden zwei Wochen (vom 05.12-18.12) auf Tabletopturniere. Einen Direktlink gibt es im Moment noch nicht. Ich denke mit T3 wurde eine gute, nahezu jedem potenziellen Turnierspieler bekannte, Plattform für die Abstimmung gefunden. Zwei Wochen für dich Abstimmung, vor allem da die Fragen ja vorab veröffentlich sind, erscheinen auch mehr als fair. Hierbei auch nochmal der Hinweis, dass schon ab Januar, mit Ausnahme des Masters Finals in Gelsenkirchen, nach dem neuen Ruleset gespielt werden wird.

Das war es auch schon zu den Spielregeln der Umfrage, also lasst uns schauen über was wir alles mitbestimmen dürfen…

fw-nurgle 

Frage 01: „Soll Forgeworld integriert werden? – nach der Projekt Regelung „FW auf TTM Turnieren

A1: ja

A2: nein

Viele von euch werden sofort in Jubel ausbrechen, andere werden sofort unglücklich auf den Monitor starren. Kaum ein Thema spaltet die 40k Gemeinschaft und vor allem die Turnierszene wie diese Frage.
Das diese Frage gestellt werden musste war selbstverständlich, war der Verzicht auf FW in der ersten Masterssaison doch oftmals ein Kritikpunkt.

Wie so oft hat jede Medaille zwei Seiten, daher lasst mich einfach einmal positives wie auch negatives zu FW zusammenfassen. An dieser Stelle und im weiteren Verlauf des Artikels werde ich versuchen nicht nur meine eigenen sondern auch anderweitig an mich herangetragene Gedanken aufzulisten.

Positive Argumente
– mehr Abwechslung durch weitere Fraktionen, neue Einheiten für nahezu jede Fraktion
à ein anderes Meta (das sich aber genauso schnell einpendelt)
– größerer Teilnehmerkreis, da selbst Liebhaber ihre FW Armee mal auf ein Turnier ausführen könnten
– tolle Modelle

Contra:
– Sorge um noch größere, teurere Einzelmodelle (Titanen, Tau`Nar usw.) die die Spielbalance noch weiter von Tabletop hin zu Mechwarrior kippen
– schwierigerer Zugang zu den Regeln (nur FW oder auf Bestellung bei GW)
– noch mehr Regeln die jeder zu lernen hat, sowohl für den Turnierveteranen (auf dem Laufenden bleiben) als auch den Neueinsteiger (wer möchte die Regeln für alle Einheiten von GW und FW neu lernen ?)
à Frust auf Turnieren, da gegen unbekanntes gespielt wird und daher Spielerschwund
– Cherry Piking, dass schon jetzt für viele ein Problem der Turnierszene darstellt, kann noch schlimmer werden
– Regelunklarheiten,  vor allem bei Interaktion der Regeln von FW und GW

Projektregelung
Dies bringt uns zum nächsten Punkt, der Projektregelung FW auf TTM Turnieren. Dieses von Lintu gestartete Projekt verfolgt das Ziel eine Implementierung der FW Regeln in unsere Turnierlandschaft zu vereinfachen. Alleine schon fürs angehen dieser Mammutaufgabe meinen tiefsten Respekt.

Ich habe mir nun die Mühe gemacht und mir den gesamten Thread, runde 26 Seiten, durchgelesen. Leider habe ich darin kein abschließendes Ergebnis finden können, eines das mir nun verrät wie und in wie weit FW nach der Projektregelung auf Turnieren zugelassen würde.  Ein weiteres Zeichen dafür, wie schwierig die Implementierung von FW ins normale 40k ist. Doch muss man auch einmal feststellen das die Implementierung gelingen kann. Schaut man über den Teich sehen wir, dass in den USA Forgeworld schon lange akzeptiert und durch das ITC Format ordentlich ins Spiel eingebunden ist. Vlt. wäre auch eine Einbindung von FW nach ITC Vorbild eine schöne Abstimmungsoption gewesen, ein erprobtes System führt erfahrungsgemäß immer zu viel weniger Gegenstimmen.

Daher hier einfach eine Bitte meinerseits:
Liebe Tabletopmasters, erklärt uns genau wofür wir bei dieser Frage abstimmen

 

Wo wir schon beim Thema ITC sind, man hätte auch die Frage stellen können ob wir das komplette ITC Ruleset übernehmen. Immerhin erfreut sich das System international großer Beliebtheit, was selbst GW aufgefallen ist da sie inzwischen mit den Organisatoren des ITC kooperieren und mit Know-How, Öffentlickeitsarbeit und Sponsoring unterstützen. Natürlich sind nicht alle Entscheidungen die beim ITC getroffen sind für alle das Gelbe vom Ei, aber sind wir mal ehrlich: Wenn wir Deutschen nicht meckern können würden wir darüber meckern das es nichts zu meckern gibt.

Orkish Imps

Frage 02: „Wie hoch sollen die gespielten Punkte auf TTM Turnieren sein?“

A1: 1650

A2: 1850

Eine Frage die sich aus der reinen Turnierrealität ergeben musste. In den letzten Jahren haben sich die Spielzeiten einer durchschnittlichen Partie erhöht. Dafür gibt es eine Menge Gründe, mehr Modelle durch gratis Auswahlen (Gladius Strike Force), neue Phasen (Psi und Dogfight Phase) und mehr zu werfende Würfel (inflationäres synchro, Schutzwürfe wiederholen, etc.). Ein logischer, und von einigen geforderter Schritt wäre also die Anpassung der Punkte.

Eine solche würde, bei gleicher Spielzeit (eine Voraussetzung die durch die Frage überhaupt nicht garantiert ist) zu einem entspannteren Spiel führen. Abgesehen von dieser völlig offensichtlichen Auswirkung ergibt sich eine weitere gravierende Konsequenz, eine Änderung des Metas. Meine Prognose in dieser Hinsicht wäre, dass eine Reduzierung der Punkte zu einer Abschwächung des Trends zum Meta-Detachment führt. Die meisten der Meta-Detachments verfügen über teure, nicht allzu effektive Core Choises die nur durch Detachmentboni interessant werden. Den spannenderen Teil des Meta-Detachments  stellen meist Auxiliiary- oder Commandchoices dar. Für diese verbleiben aber nun 200P. weniger, die „Steuer“ durch die Corec-Coice steigt verhältnismäßig.

Weitere Profiteure einer Punktereduzierung sind wohl Superheavys jeglicher Form. Diese schweren Jungs nehmen meist schon die Hälfte der gegnerischen Armee dadurch aus dem Spiel, dass sie sie auf Grund der Unmöglichkeit Schaden zu verursachen, zur Untätigkeit verdammen. Die Antworten vieler Armeen sind spezielle Konter, ob für solche aber bei 200P weniger noch genügend Speck übrig ist kann bezweifelt werden.

Ich selber, als halbwegs routinierter Spieler, komme mit meiner Gladius Strike Force selbst im Mirror meist gut mit der Zeit aus. Das heißt nicht das Zeit für Trödeleien oder ein Bierchen mit dem Mitspieler ist. Aber, vorausgesetzt beide Spieler haben ihre Armee halbwegs im Griff hat und die Uhr im Blick, erachte ich fast jedes Spiel als „in der Zeit“ zu beenden.

 

Frage 03: „Wie soll die Armeezusammenstellung strukturiert sein?“

A1: Maximal 2 Fraktionen, bis zu 3 Kontingente

A2: Maximal 2 Fraktionen, unbegrenzte Anzahl Kontingente

A3: Nur 1 CAD und 1 AD, max. 2 Fraktionen

A4: 1 Metakontingent oder 2 beliebige (nicht Meta) Kontingente

Diesmal wird der Antwortkatalog schon etwas größer, ein ganzer Haufen an potenziellen Antworten die uns die Tabletop Master hier anbieten. Fairerweise muss man sagen das die Antworten auf diese Frage immer im Hinblick auf die Fragen 4 (Doppelung von Detachments) und 6 (Allierte) betrachtet werden müssen

Antwort A1, ein alter Bekannter. Genau diese Regelung wurde in der Saison 2016 gespielt. 2 Fraktionen dämmen zu absurde Kombinationen ein, durch 3 Kontingente wird der Spam von reinen Formationen oder Minimaldetachments erschwert. In diesem Jahr hat dieses Set Up zu einigen schönen Armeen und einer recht bunten Turnierlandschaft geführt.

Antwort A2 ist am Ende nur eine Modifizierung von A1.  Viele Marinespieler brechen ob dieser Option in Jubel aus, sind sie wohl mit die größten Profiteure. Da die verschiedenen Orden als gleiche Fraktion zählen, aber nicht in einem Detachment kombiniert werden können stellt die Detachmentbegrenzung oft die Schranke dar die noch härtere Kombinationen aus verschiedenen Orden verhindert.
Weiterhin würde diese Antwort das Aufstellen einer Armee, bestehend aus einer Vielzahl von Formationen, (reine Scout Armee der SM durch mehrfaches wählen der 10th Comapny) ermöglichen. Allerdings hat diese Abstimmung hohes „abuse“-Potenzial. Nach dieser Variante ist z. B. eine Armee aus 70(!) Inquisitionspsionikern möglich. Ich glaube niemand möchte ernsthaft gegen so etwas spielen.

Antwort A3, wohl die Antwort die viele langjährige Veteranen bevorzugen. Einfach ein Schritt zurück zum klassischen Warhammer, mit nur einem CAD (Kombiniertes Kontingent) und max. einem AD (Alliiertes Kontingent). Noch nicht das ganz puristische Spiel von früher denn Alliierte wären hier noch erlaubt.
Sowohl Vor- als auch Nachteil dieser Regelung ist der Verzicht auf die stark gestiegenen Möglichkeiten zur Armeekomposition, leider ging durch Einführung von Formationen auch der massive Anstieg der Power vieler Auswahlen einher. Überlegt man hier wieder wer wohl am stärksten profitiert fällt die Antwort sehr leicht, die im CAD starken Eldar (können ohne Formationen mit allen Metadetachments mithalten) würden hier proportional noch stärker.
Wie ihr sehr, ein recht zweischneidiges Schwert.

Eine weitere wichtiges Tatsache ist, dass es aktuell auch eine ganze Menge Fraktionen gibt die in diesem Setup nicht mehr spielbar wären. Unter anderem würden Renegade Knights, Harlekin, Inquisition und wahrscheinliche noch einige weitere keine spielbare Armee mehr stellen können. Oder man findet hier noch eine Option diese Fraktionen einen Sonderweg zu ermöglichen. Leider wird das aufgrund der knappen Zeitschiene wohl nicht mehr vor der Abstimmung erfolgen können. Wollen wir wirklich einen Schritt dahin gehen Spieler von turnieren auszuschließen nur weil sie die falsche Fraktion spielen…. wäre dies ein Zeichen für eine Setup, dass Spieler für Spieler auswählen?

Antwort A4, wohl die einzige Antwort die jenen offen steht, die sich im weiteren Abstimmungsverlauf gegen Alliierte aussprechen wollen. Es handelt sich um die einzige Antwort ohne Fraktionenanzahl, daher wäre die logische Annahme, dass es hierbei nur um eine Fraktion geht.
„Liebe Tabletopmasters, rate ich hier richtig?“
Ein Meta-Detachment oder zwei andere Detachments. Diese Regelung soll wohl den Bonus des Meta-Detachments gegenüber einem klassischem AOP ein wenig ausgleichen.
Spannend ist, dass  einige der soeben vorgestellten Antwortoptionen schon bei Frage 6 obsolet werden könnten, ist dort das Verbot von jeglichen Bündnissen wählbar.
Die Tabletopmasters sind dieses Jahr mit der Prämisse an den Start gegangen nicht mehr als 2 Fraktionen in einer Armee zuzulassen. Schon damals gab es ein aufstöhnen der AdMech Fraktion, da deren stärkste Formation durch diese Einschränkung komplett aus dem Spiel entfernt wird.
Erstaunlich ist das alle der oben angebotenen Optionen weiterhin diese Begrenzung aufweisen, eine Abstimmung für mehr als 2 Fraktionen also überhaupt nicht möglich ist. Ich denke, vor allem, wenn sogar über die Zulassung von FW offen gesprochen wird, kann und sollte doch auch darüber abgestimmt werden ob die Beschränkung auf zwei Fraktionen den Spielern gewünscht ist.
Auch sollten man an dieser Stelle nochmals das Gespräch über die erlaubten Regelquellen suchen, gibt es doch bisher Einschränkungen die z.B. WD Publikationen von TTM Turnieren ausschließen.
Da GW mittlerweile auch im digitalen Zeitalter angekommen ist, somit alle WD´s digital, nachträglich und unbegrenzt zu erwerben sind scheint die ursprüngliche Intension dieses Ausschlusses als nicht mehr zeitgemäß.

Eine Option „3, 4, 5, unbegrenzt Fraktionen“ wäre wohl wünschenswert gewesen. Die Armeekomposition zur Abstimmung stellen, aber eines der Kernelemente nicht zur Wahl zu stellen ist sehr schade und im Sinne der Basisdemokratie auch nicht nachvollziehbar.

harvest

Frage 04: „Soll die Doppelung von Detachments verboten werden? (dies hat keine Auswirkung auf Meta Kontingente)

A1: ja

A2: nein

Nach dem eben über die Anzahl der Fraktionen und Detachments abgestimmt wurde nun eine eher simple Frage.

Das Doppeln von Detachments betrifft in erster Line Fraktionen ohne oder mit schlechten Metadetachments, diese sind praktisch dazu gezwungen klassisch CAD oder eines ihrer eigenen Detachments zu spielen. Durch eine Dopplung könnten diese Fraktionen etwas gegenüber den teilweise starken Metadetachments aufholen. Ein weiterer Profiteur ist eine Armee die aus Formationen aufgebaut ist. Durch ein Dopplungsverbot würde der Spam von gleichen Detachments untersagt, vor allem im Hinblick auf die Dopplungs einiger Formationen (z.B. Librarius Conclave) interessant. Insgesamt sind im aktuellen Meta wohl sämtliche Psioniker Formationen besonders interessant zu doppeln. Wer den Warp also bisher schon zu dominant empfindet sollte hier über ein „nein“ nachdenken.

Aktuell haben wir ein solches Dopplungsvberbot nicht im Ruleset der Saison 2016 gehabt. Armeen die durch das mehrfache stellen einer Formation oder eines Kontingents unglaublich stark wurden gab es meines Wissens nach nicht. Wir hatten aber auch ein Limit an Detachments. Vor allem wenn jemand in Frage 03 für unbegrenzt Detachments stimmen sollte, ist die Einschränkung der Detachments ein überlegenswerter Schritt.

Vorteil eines Dopplungsverbots ist das Einschränken von Spam, auch für künftige Releases. Man weiß nicht was kommt.

Gegen ein solches Dopplungsverbot spricht die Erfahrung aus der vergangenen Saison. Die meisten gedoppelten Formationen dürften in Metadetachments zu finden sein. Ich denke bisher sind wir mit dieser Lösung ganz gut gefahren.

Ich mag es ja immer einfach, da es 10 Monate Prima funktioniert hat, daher „never touch a running system“

Auch bei dieser Abstimmung wäre allerdings eine weitere Antwort wünschenswert gewesen. So wäre die Möglichkeit sich gegen jegliche Doppelung auch im Meta Detachment auszusprechen sicherlich eine interessante Alternative. Dies würde zu einer Chancenangleichung von Armeen mit guten und schlechten Metadetachments führen. Für die Gladius müsste man dann wohl einen Sonderweg suchen, aber die Argumentation das es sich statt zweier Demi-Kompanien um eine Battle-Kompanie handelt ist sicherlich für viele ein akzeptabler Weg um auch den Spielern dieser Armeen den Zugang nicht zu verweigern.

99120108005_IMPERIALKNIGHTWARDEN01

Frage 05: „Sollen gigantische Kreaturen und superschwere Fahrzeuge begrenzt werden?“

A1: Nein

A2: Ja, nur eine

A3: Ja, jede einmal

Jetzt wird es spannend, geht es doch um die Big Guys. Kaum ein Thema das neben FW so oft diskutiert wurde wie dieses.
Die Tabletop Masters lassen uns daher für die kommende Saison die Wahl, in wie weit wir die Big Guys einschränken wollen. Bei Betrachtung der bisher fürs Finale qualifizierten Spieler fällt auf, dass mit Ausnahme der beiden SM Spieler jeder Qualifikant mindestens einen Superheavy ins Feld geführt hat. Panzermaik hat sogar bewiesen das eine ganze Armee aus ihnen kompetitiv spielbar ist.

Wodurch zeichnet sich ein Superheavy aus. Großes Modell, schnell, punkteintensiv, oftmals mit einer D Waffe unterwegs. Alle bisher turnierrelevanten mit Stomp ausgestattet und auf Grund ihres Profils meist gegen jegliches Kleinkaliber immun.

 

Durch Antwort A1 würde unsere bestehende Regelung aus der Saison 2016 für ein weiteres Jahr in Kraft bleiben. Keine Einschränkungen heißt, dass weiterhin alles spielbar ist. Im Hinblick darauf das reine Imperial Knight oder Renegade Knight Listen spielbar bleiben erstmal ein schöner Gedanke.
Wie in der vergangenen Saison ist aber auch das Spammen von Superheavys möglich. Diese schweren Jungs haben einfach den Nebeneffekt, dass sie einen Großteil der gegnerischen Armee zum Zuschauen verdammen.

Ob eine weitere solche Saison im Sinne des Spiels ist muss jeder für sich entscheiden. Für jeden der der Meinung ist das die bisherige Superheavyregelung nicht das Spiel fördert, haben die Masters zwei weitere Möglichkeiten zur Wahl gestellt.

Antwort A2, die simple Beschränkung auf einen Superheavy pro Armee. Auf der einen Seite stellt dies die Lösung vieler der oben dargestellten Probleme dar. Wenn nur ein Superheavy auf dem Tisch ist kann fast jede Einheit noch Einfluss auf das Spiel nehmen. Natürlich kann sie den Superheavy nicht leichter verwunden, aber die andere Armee besteht auch noch aus vielen weiteren Zielen die angegangen werden können. Auch das gefürchtete Stomp, ein weiterer Kniffelfaktor, würde etwas entschärft.
Leider haben wir auch die Kehrseite der Medallie. Durch eine Begrenzung auf einen Superheavy pro Armee nehmen wir Imperial Knight Spielern nahezu die Möglichkeit an Turnieren teilzunehmen.
Ein versteckter Fraktionsausschluss sozusagen.
Auch wenn ich persönlich nicht der Fan des Knightmodells bin, kann ich verstehen das viele die mittlerweile drei, vier oder mehr dieser Modelle im Schrank haben, sie auch gerne einsetzen möchten. Und das es sich beim Codex Imperial Knights auch um eine vollwertige Publikation seitens GWs handelt fällt es mir schwer jemanden guten Gewissens zu erklären das er seine Fraktion nicht mehr spielen darf.
Und nun sind wir auch gleich bei Antwort A3, einen Kompromiss für die großherzigen Gegner der Superheavys. Die Einschränkung der Superheavys auf „jeden“ einmal pro Armee.
Betrachtet man jetzt die vergangenen Monate, so hat man vier Typen von Superheavys auf Turnieren gesehen. Eldar Wraithknights, Tau Stormsurges, Imperial Knights und Renegade Knights.
Für drei von diesen vier bisher turnierrelevanten Superheavys besteht zwischen den Antworten A2 und A3 kein Unterschied, da sie nur genau eine Auswahl im Bereich Superheavy haben.
Der einzige Profiteur dieser Antwortmöglichkeit ist eine Armee der Imperial Knights da diese weiterhin bis zu 5 verschiedene Ritter (mit Erlaubnis von FW wären bis zu 10 verschiedene möglich) aufstellen kann.
Auf der einen Seite würde es mich freuen, wenn es einen Weg gäbe Imperial Knights als Fraktion auf Turnieren zu erhalten. Diese aber durch ein Besser stellen einer Fraktion den anderen gegenüber zu erreichen erscheint mir aber nicht fair.

Dies waren die drei Wahlmöglichkeiten die uns von den Masters angeboten werden. Wie ich und wahrscheinlich auch einige von euch erstaunt feststellen durften gibt es leider nicht die Möglichkeit sich für ein Spiel ohne Superheavys zu entscheiden. Erstaunlich finde ich diese Vorauswahl daher, dass auf vielen Turnieren Kritik an Superheavys geübt und sich eine Rückkehr zu einem Spiel ohne sie gewünscht wurde. Schade das hier zwar der Schritt hin zur demokratischen Mitbestimmung gemacht wird, eine wirklich Wahrfreiheit aber nur suggeriert wird und gar nicht besteht.
Gründe die für ein Spiel ohne Superheavys sprechen habe ich oben schon ausreichend genannt.
Natürlich spricht auch einiges für ein Warhammer inkl. Superheavys. So stellen sie, bzw. ihre Fähigkeit zu Stompen, wohl den wichtigsten Konter gegen Todessterne im aktuellen Meta dar.
Wer also für weniger Superheavys stimmt, sollte sich im Klaren sein, dass er gleichzeitig für mehr Todessterne abstimmt 😉

Teldar

Frage 06: „Sollen Bündnisgrade beschränkt werden“

A1: nein

A2: ja, keine Come to Apocalypse

A3: ja, keine Verbündeten

Bündnisgrade, eine Thematik die uns mittlerweile schon seit zwei Editionen begleitet.
Da sie ein offizieller Bestandteil des Spiels sind, haben sie sich mittlerweile auf Turnieren durchgesetzt. Mit dieser Frage räumen uns die Masters die Möglichkeit ein, die Zeit zurück zu drehen.

Antwort A1 dient wieder dem Fortbestand der bisherigen Regelung. Seit zwei Editionen sind Verbündete ein treuer Begleiter. Viele Spieler haben sich über die Jahre nun einige Alliiertenkontingente aufgebaut, manche sind mittlerweile zu eigenständigen Armeen geworden.
Abgesehen davon das GW dadurch seinen Umsatz gesteigert hat, waren Alliierte im Großen und Ganzen eine gute Neuerung. Durch Kombinationen lassen sich Schwächen in Codizes ausgleichen und auch manch älterer Codex ist noch auf Turnieren zu sehen, da er den fehlenden Punch aus einer neueren Publikation dazu alliieren kann.

Antwort A2, eine Einschränkung der Alliiertenregelung. Hierbei wird noch kein Verbot von Alliierten angestrebt, sondern nur der Ausschluss von „Come to Apocalypse“ Bündnissen. Eine Einschränkung die vielen Fluff-Freunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Natürlich ermöglicht ein Alliertensystem, bei dem jeder mit jedem kann, teilweise extrem unfluffige Kombinationen. Um dies zu unterbinden erscheint diese Antwort daher zunächst als gute Wahl.
Leider würde diese Einschränkung aber auch das Meta stark verändern. Eine ganze Menge Fraktionen (in erster Linie Xenos) haben nur einen oder wenige Battlebrother, dafür aber Unmengen an „Come to Apocalyps“. Dem gegenüber stehen die Armeen des Imperiums, sie stellen gut die Hälfte der Fraktionen sind aber untereinander vollständig Battlebrother. Somit würde diese Antwortmöglichkeit zu einer weiteren Stärkung der Armeen führen, die eh schon die beste Auswahl an Bündnispartner haben. Ob dies am Ende dafür sorgt das die Armeen bunter werden darf in Frage gestellt werden.

Mit Antwort A3 sprechen die Tabletop Masters die Puristen an. Klassisches Warhammer 40k, ohne Verbündete am besten als Armeeaufbau nur CAD und AD. Ein weitere Wunsch der auf Turnieren gerne geäußert wird, die Vereinfachung des komplexen Armeeaufbaus.
Und ich kann es verstehen, für meine letzte Turnierarmee habe ich zu jedem Spiel 4 Bücher mit mir rumgetragen um alle Regelquellen bei mir zu haben.
Eine Vereinfachung des Spiels würde sicherlich einige Gelegenheitsspieler öfter auf Turniere bringen und auch die Einstiegshürde für Turniere senken.
Insgesamt also ein wünschenswerter Effekt. Leider würden wir uns durch ein Alliiertenverbot aber auch stark selbst beschneiden, würden doch einige Armeen komplett unspielbar. Selbst bei einem Setup mit unbegrenzten Detachements würden Assassinen nie wieder auf unseren Turniertischen zu sehen sein. Auch die Inquisition hat einen mehr als schweren Stand. Kommt nun noch erschwerend eine Detachmentbegrenzung hinzu, fallen noch mehr Fraktionen hinten über (z.b.Renegade Knights)

 

Frage 07: „Wie soll das Auslöschen eines Spielers bewertet werden“

A1: Auslöschung führt zu sofortigen Ende, Sieger erhält Höchstpunktzahl

A2: Spiel wird mit allen verbleibenden Zügen zu Ende gespielt

A3: Siel endet sofort, Sieger erhält in Abhängigkeit von der aktuellen Runde extra Punkte
Eine Frage die weniger mit dem Spiel selbst als viel mehr mit dem Turnierablauf zu tun hat. Eine überaus erfreuliche Entscheidung, dass uns die Masters auch hier demokratisch mitbestimmen lassen.

Was soll also passieren, wenn ein Spielen den anderen auslöscht, im Sprachgebrauch auch gerne als Wipe Out bezeichnet. Aktuell ist die Regelung auf den Mastersturnieren so, dass das Spiel sofort endet und der Sieger 20 zus. Punkte erhält. Selbiges gilt auch für die Aufgabe eines Spielers.

Antwort A1 wäre das besinnen auf eine klassische Regelung für den Fall des Auslöschens. Der Auslöschende Spieler gewinnt das Spiel sofort mit der maximal möglichen Punktzahl. Der Vorteil ist das diese Regelung leicht in der Spielpraxis anwendbar ist.
Die Kehrseite ist hierbei aber nicht zu übersehen. Erstens werden die Leistungen die der ausgelöschte Spieler über die gesamte Spielzeit erbracht hat einfach ignoriert. Für ihn fühlt es sich so an als ob er auch einfach seine Figuren in der Tasche hätte lassen können. Und bedenkt bitte auch, dass ein Auslöschen nicht nur gegen eine überlegene Armee am Anfang des Spieles geschieht, oftmals passiert dies auch erst nach spannenden knappen Spiel in der sechsten oder siebten Runde. Sollte ein Spiel dann von einem knappen Sieg zu einer völligen Vernichtung kippen, nur, weil das letzte Modell des einen das letzte Modell des anderen erwischt?

Eine weitere direkte Auswirkung dieser Abstimmungsoption wäre eine Metaänderung. Auf einmal wäre, abgesehen vom Missionssetup der neuen Saison, in jeder Mission ein Spiel auf Auslöschung deutlich lohnender. Warum Einheiten zum Halten von Missionszielen einpacken, wenn es ausreichend ist den Gegner in der Spielzeit auszulöschen. Ich denke das viele Spieler darin übereinstimmen das Mahlstrom eine der besten Neuerungen war die 40k in den letzten Jahren erfahren hat. Die Aufwertung des Auslöschens würde zu einer Entwertung des Spiels auf die Mission führen, ich denke nicht unbedingt ein Schritt in Richtung eines schönen Spiels.

Antwort A2 würde dazu führen, dass das Spiel einfach weitergespielt wird, auch wenn einer der Spieler ausgelöscht wurde. Der Vorteil dieser Lösung liegt ganz klar darin, dass der Ausgelöschte das Spiel nicht automatisch zu null verliert. Seine Leistungen aus dem Spiel haben weiterhin eine Relevanz.

Praktisch bedeutet dies aber leider, dass der Ausgelöschte Spieler noch einige Zeit am Tisch verweilen und dem Auslöschenden bei seinen Zügen zuschauen muss. Praktisch bedeutet dies meist aber nur das noch einige Karten gezogen und wenig Modelle bewegt werden.

Ein Nachteil oder Fehler der hier vorgeschlagenen Regelung existiert aber auch. Angenommen ein Spieler A entscheidet sich für ein Reservekonzept und auf Grund unglücklicher Würfe kommt seine Armee erst in Runde 3-4. Trotz dieses Würfelpechs schafft er es noch seinen Gegner B auszulöschen.
Nun kann es aber sein, dass die verbleibende Zeit nicht mehr ausreicht um in einer Mahlstrommission den Rückstand aus den Runden auszugleichen die der andere Spieler B „allein“ auf dem Feld war. Nun würde unser Auslöschender Spieler A, trotz Wipe Out, nicht gewinnen da Spieler B einfach mehr Punkte holen konnte. Solch Konstellationen ist z. B. bei einer Mahlstrommission denkbar, in der jede Runde weniger Karten auf der Hand sind.
Ist es wünschenswert das man trotz Wipe Out das Spiel verliert?
Viele werden dies verneinen. Daher wäre es naheliegend die Option A2 zu modifizieren, so dass das Spiel mit allen Zügen zu Ende gespielt, der Auslöschende aber mindestens immer einen knappen Sieg für sich verbuchen kann.

Antwort A3 ist eine Modifikation der bisherigen Regelung. Bisher erhält der auslöschende Spieler fix zwanzig weitere Punkte auf sein Konto und das Spiel endet sofort. Bei Option 3 würde der auslöschende Spieler künftig in Abhängigkeit von der aktuellen Runde einen festen Punktwert auf sein Konto gutgeschrieben bekommen.

Ein Vorteil dieser Option ist der, dass ein knappes Spiel zum Ende hin nicht mehr massiv durch Wipe Out kippen kann. Zum Ende eines langen knappen Spieles sind nach dieser Regelung nur noch wenige Punkte durch Wipe Out zu holen.
Das Problem der Option 2 trifft aber auch hier zu. Es müsste zumindest sichergestellt werden, dass der Auslöschende Spieler mindestens einen knappen Sieg für sich verbuchen kann, vor allem wenn durch die Auslöschung des Mitspielers ein sofortiges Spielende erfolgt.

Erstaunlich finde ich das die bisherige Option, also ein verweilen beim Status quo nicht zur Wahl steht.
Da ich gerade schon mit euch allen über die üblichen Ergebnisse bzw. die übliche Rangliste nach der ersten Runde spreche würde ich gerne die Gelegenheit nutzen und euch eine Idee vorstellen.
Wie oben beschrieben führt die zufällige Paarung in der ersten Turnierrunde oftmals dazu, dass Spieler unterschiedlicher Leistungsdichte aufeinandertreffen. Eine Situation die für beide Spieler oftmals zu wenig spannenden Spielen führt und ehrlich gesagt auch zu teilweise sehr merkwürdigen Ranglisten. Ich denke viele Spieler empfinden die zufällige Paarung daher als unglücklich.
Für mich persönlich erscheint an dieser Stelle eine einfache Lösung für dieses Problem, wie wäre es wenn künftig die erste Turnierrunde nach einer bestehenden Rangliste gepaart wird. Welche Rangliste, T3, ELO oder TTM, ist dafür erstmal nicht relevant, jede würde zu einer Verbesserung der Situation führen.

 

Frage 08: „Wie soll das Punktesystem aufgebaut sein?“

A1: 20er Matrix

A2: Prozentsysteme

Beide Wertungssysteme sind dem regelmäßigen Turnierbesucher wahrscheinlich schon seit längerem bekannt.
Das durch Antwort A1 angebotene Matrixsystem ist wohl der Klassisker auf Turnieren. Am Ende geht es immer darum das beide Spieler ihre gesammelten Punkte vergleichen und an der Differenz beider Punktwerte ein Endergebnis aus der Matrix ablesen.
Kein schwieriger Vorgang, vor allem wenn er einem Spieler ordentlich erklärt wird. In der Vergangenheit habe ich oft erstaunt feststellen dürfen das dieser Ablauf aber bei vielen Spielern, einfach in Ermangelung von Übung, Probleme bereitet. So kam es gelegentlich sogar zu völlig fehlerhaft eingetragenen Ergebnissen.

Das Prozentsystem aus Antwort A2 ist erst seit einigen Jahren in 40k angekommen. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt wurde dieses System von den „Schwertern“ eingeführt.
Hierbei werden am Ende des Spiels alle erspielten Punkte addiert und danach der prozentuale jedes Spielers errechnet. Ich denke das auch diese mathematische Aufgabe für die wenigstens Spieler ein Problem darstellen wird, schafft es doch auch jeder seine Armeeliste zusammen zu rechnen. Außerdem kann dies auch einfach von der Orga übernommen werden.
Ein Vorteil des Prozentsystems ist es, ein genaueres Abbild des Spiels erstellen zu können.
In der 20:0 Matrix sind alle 20:0 Ergebnisse gleichwertig, egal ob einer der Spieler mit 60 Punkten Vorsprung gewonnen hat oder mit 20.
In einem Prozentsystem würden dieser beiden Spieler wahrscheinlich einen großen Sprung in ihrer Prozentwertung haben und somit würde die Chance das sie im kommenden Spiel gegeneinander antreten sinken.
Ein jeder kennt die Situation das nach der ersten Turnierrunde einige 20:0 Ergebnisse auf der Rangliste stehen und teilweise durch die Sekundärwertung ungewöhnliche Paarungen entstehen.
Ich denke diese Ausreißer kann ein Prozentsystem deutlich reduzieren. Allerdings hat auch das Prozentsystem seine schwächen. Diese liegen in den extremen. Wenn ein Spiel 12:4 ausgeht ist das nach Prozentsystem ein 75 % Sieg, vergleichbar mit einem 15:5 und wohl für alle Beteiligten akzeptabel. Ein 3:1 ist allerdings auch schon ein 75 % Sieg und zwei Punkte mehr sind nun wirklich nicht besonders viel. Bei einem 1:0 sieht es noch merkwürdiger aus, aber solche Ergebnisse sind zum Glück eh selten auf Turnieren.

In den Bereich des Punktesystems gehört aber auch noch eine weitere Frage. In der ablaufenden Saison haben wir zu Beginn des Spiels vier Karten aussortieren dürfen die dir nicht erfüllen können/wollen. In einigen Matchups führt das dazu das man trotzdem von Beginn an tote Karten im Deck hat. Manche Armeen haben hier aufgrund ihres Fraktionsdecks deutliche Vorteile gegenüber anderen Armeen. Auf deutschen Turnieren gab es aber auch zwei andere Alternativen zum einen, dass einfach alle Karten im Deck bleiben und beide Spieler Pech haben können. Das führt natürlich nicht zu einer Besserstellung der Codices mit schlechten Fraktionskarten, aber dazu das beim Bau der Armee ein weiterer Aspekt einfließt – soll ich einen Psioniker mitnehmen und damit meinem Gegner die Chance eine Karte mehr zu erfüllen oder verzichte ich auf die taktischen Möglichkeiten des Psionikers und habe dafür strategisch eine tote Karte mehr im Deck des Gegners. Die zweite Alternative ist jede karte die zum Zeitpunkt des Ziehens nicht mehr erfüllbar ist direkt abzulegen und eine neue zu ziehen. Das führt zu einer Chancengleichheit bei der MZ Generierung birgt aber immer Diskussionspotenzial, z. B. könnte der  Gegner ja später im Spiel noch eine FmC beschwören und ähnliche Situationen. Das den Spielern nicht die Möglichkeit gegeben wird diese Aspekte selbst abzuwiegen ist schade.

balanced

Frage 09: „ Sollen Regelanpasungen zwecks Balancing vorgenommen werden“

A1: ja

A2: nein

Oha, nach den letzten Fragen dachte ich schon alle wichtigen Themen wären angesprochen. Doch so leicht lassen uns die Tabletopmasters hier noch nicht aus der Umfrage raus. Mit dieser Frage wird ein Thema aufgegriffen das auch, und immer wieder, für Diskussionsstoff in der Community sorgt.
Sollten wir uns an die Anpassung der Regeln, natürlich nur im Sinne des Spiels, ran wagen.

Befürworter dieses Schritts stimmen hier am besten für Option 1, sind doch nach kurzem Nachdenken viele Dinge im Spiel die sich auf den ersten Blick als unfair, zu stark oder imbalanced anfühlen. Nur um mal einen Schnellschuss zu machen, Unsichtbarkeit, D-Attacken, Stomp, 2+/2++ wiederholbar, 2+ FnP, Zaubern auf 2+, Gratis Einheiten für Detachments, Scatterbikes, Phantomritter usw usw usw.
Viele von euch werden bei zumindest einigen dieser Beispiele den Kopf geschüttelt aber bei anderen genickt haben. Und da nähern wir uns auch schon dem eigentlichen Kern der Sache, wenn Regelanpassungen befürwortet werden, in welchem Rahmen wollen wir diese Anpassungen dann durchführen?

Ich denke einen gemeinsamen Nenner hierfür in einem Basisdemokratischen Prozess, also einer großen Abstimmung zu finden wird nahezu unmöglich und scheidet daher aus.
Daher bliebe wohl als einzige Option die Einführung eines Gremiums zur Klärung offener Regelfragen/ Anpassungen. Eine Aufgabe die in der letzten Saison von den Gründungsmitgliedern des Masters übernommen wurde. Eine Entscheidung die, vor allem bei Einführung, zu massiver Kritik geführt hat. Fühlt es sich doch so an als ob von jemandem ohne Legitimation bestimmt werden soll wie man zu spielen hat. Sollten wir uns also auch in Zukunft für Regelanpassungen entscheiden wäre es wohl nötig ein Gremium einzuführen das von allen Mitspielern und Orgas akzeptiert wird.

Einige alte Turnierhasen werden sich noch an das GRC (German Rules Council) erinnern, ein Zusammenschluss der großen Turnierorgas der über Jahre hinweg zu einer einigermaßen Angleichung der Regeln in Deutschland geführt hat.  Vlt. wäre dies eine schönes Vorbild um sich zu orientieren wie ein solches Gremium aufgebaut sein sollte.

Antwort A2 ist für die Gegner von Regelanpassungen vorgesehen. Für mich hat es auch seinen Charme das Spiel so zu spielen wie es vom Hersteller vorgesehen ist. Auch wenn GW nicht immer alles richtig macht, die aktuelle Edition ist einfach  „Out oft he Box“ vernünftig spielbar und damit sehr einsteigerfreundlich.
Leider führt dies aber auch wieder zu einigen Nachteilen. Klar erkennbare Regelfehler könnten nicht mehr von der Orga berichtigt werden. Auch müsste man bei Regelfragen auf Grund von Unklarheiten immer wieder RAW argumentieren, aus dem einfachen Grunde sich nicht des Eingriffs in die Regeln „schuldig“ zu machen.

Wie ihr sehr ist auch bei dieser Frage jede Entscheidung wieder ein Ritt auf Messers Schneide.
Mich würde an der Stelle grundsätzlich interessieren wie die Tabletopmasters ihre Arbeit der letzten Saison im Hinblick auf die an uns gestellte Frage einordnen würden. Haben Regelanpassungen in der Saison 2016 stattgefunden oder nicht?

Eine weitere Frage drängt sich mir an dieser Stelle auch noch auf. Einige aufmerksame von euch werden es sicherlich schon gehört haben, die Zeit dafür wäre langsam auch wieder reif. Die Möglichkeit das uns die achte Edition Warhammer 40k in Haus steht ist nicht von der Hand zu weisen. Angenommen eine Mehrheit spricht sich gegen Regelanpassungen aus. Sollte diese Edition nun während der kommenden Saison herauskommen, wie gehen die Masters damit um?
Werden wir dann nach den Regeln der achten spielen?
Aber wäre ein solcher Wechsel nicht eine massive Regelanpassung zumal sich Missionen, Armeeaufbau, etc. deutlich ändern könnten?

Wie ihr sehr haben wir mit dieser letzten Frage des Masters nochmals eine Entscheidung vor uns, die in ihrer Tragweite schier unbeschreiblich sein kann. An dieser Stelle muss ich sagen, dass keine der beiden Antworten guten Gewissens unterstützet werden kann, in erster Linie fehlen fast jedem Stimmberechtigten die Infos über die Auswirkungen seiner Entscheidung.

 

Vielen Dank erstmal an alle geneigten Leser die sich mit mir bis hierhin durch die Abstimmung durchgekämpft haben. Doch gibt es auch noch eine weitere Neuerung für die kommende Saison die ich kurz mit euch besprechen möchte.

Im Anschluss an die Befragung informieren uns die Masters noch über eine, bereits feststehende, Änderung des Regelsets für die kommende Saison. Die bisherige Pflicht mindestens zwei Runden Killpoints zu spielen (nur bei fünf Spiele Turnieren) wird in der kommenden Saison entfallen.
Eine Entscheidung die das Meta weiter in Richtung MSU Konzepte kippen lassen wird.

Das eine Entscheidung von solcher Tragweite schon als gesetzt angesehen wird finde ich persönlich recht schade, stellt doch das Missionsdesign eine der größten Stellschrauben am Meta dar.
Da die Masters mit ihrer Umfrage den Weg hin zu einer Mitbestimmung durch die Spieler gehen hätte ich mir hier etwas mehr Mut gewünscht. Diese Frage im speziellen, als auch allgemeine Fragen zum künftigen Missionssetup hätten einen Platz in der Umfrage verdient gehabt.

Meine Lieben, nun sind wir aber wirklich mit allen (potenziellen) Neuerung durch.
Während ich diesen Artikel für euch schrieb habe ich mir alle Mühe gegeben jede Frage so objektiv wie möglich zu beleuchten und euch alle Anteil an meinen Überlegungen haben zu lassen.
Diese Umfrage ist ein tolles Projekt des Masters, ein jeder von uns kann in den kommenden Wochen seine Stimme abgeben und damit die Saison 2017 mitgestalten.
Sollte mir ein wichtiger Aspekt entgangen sein, so bitte ich dies zu entschuldigen, mittlerweile beschäftigt mich dieser Artikel einige Stunden und umfasst runde 15 Seiten, es wird Zeit ein Ende zu finden 😉

Ich hoffe einigen von euch damit Zeit gespart und manche Entscheidung leichter gemacht zu haben. Mir persönlich fallen die Entscheidungen nicht alle leicht, doch kann ich für viele nun guten Gewissens eine Entscheidung treffen.
Eine Bitte hätte ich noch, gebt bitte alle eure Stimme ab. Ich würde mich freuen wenn wir im kommenden Jahr wirklich nach einem Setup spielen das von der Community, für die Community entwickelt wurde.

Ich hoffe bald mal wieder Zeit für einen Artikel oder aber mehr Präsens vor der Kamera zu finden,

euer Jens